no-doping.org ist online. Die halbe Stelle für den DOH – gefördert vom Bundesministerium für Inneres und Sport – besetzt. Ines Geipel steht an diesem Mittwoch in Berlin mal wieder hinter einem Rednerpult. In der Stiftung für Aufarbeitung. Weil der Platz in der Robert Havemann Gesellschaft nicht ausgereicht hat – für die vielen Journalisten, die kamen, um über den DOH zu schreiben.
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Kategorie: Journalismus
Sex oder Siegen
Der Händedruck ist kalt und feucht, als sie uns an der Tür empfängt. Bleich die weichen Züge um ihren Mund. Licht setzen. Hunderte von Watt brennen von fünf Stativen ihrem Gesicht entgegen. “Wenn ich Ihre Nummer gehabt hätte”, sagt sie, “dann hätte ich unser Interview abgesagt.”
Es ist so weit
Er hat geschrieben, er müsse reden. Dringlich klang das. Und ich wusste um das Ende. So wie es immer endet, schreibt einer, er müsse reden.
Die Frage ist: Wann rede ich.
Eine Witwe ohne Sandsack
Seinen Namen will er nicht nennen. Seine Geschichte erzählt er trotzdem. Vielleicht, weil es auch sein erstes Hochwasser ist. Vielleicht, weil auch er beeindruckt ist von dem, das da zehn Schritte vor seinem Fenster das Hafenbecken längst verlassen hat und an dem Rasenstreifen leckt, der an den Fußweg grenzt. Vielleicht, weil er auch Angst hat vor dem, was noch kommen mag. So wie ich.
Loyal in den DopingTod
Leichtathlet. Lebensunfähig. Wird von seiner Mutter betreut.
Eiskunstläuferin. Vier Aufenthalte in der Psychiatrie. Erwerbsminderungsrente und Sozialhilfe.
Gewichtheber. Herzinsuffizienz. Hat nicht mehr lange zu leben.
Ines Geipel spricht langsam. Leise. Kein Mikrofon verstärkt, was die ehemalige Leichtathletin an diesem Montag in Raum 209 in der Bundesstiftung für Aufklärung der SED-Diktatur über das Schicksal ehemaliger Spitzenathleten der DDR sagt. Die neue Vorsitzende des DopingopferHilfevereins sitzt Journalisten von F.A.Z., ARD, MDR, NDR und anderen Medien gegenüber. In Berlin. Der politischen Mitte Deutschlands.