Geht’s noch? | Notiz

Das Bundessozialgericht in Kassel entscheidet heute darüber, ob Kindern aus Hartz IV-Familien ein eigenes Bett zusteht. Eine Mutter aus Freiburg hatte für ihren vier Jahre alten Sohn ein Jugendbett angeschafft, weil sein bisheriges Bett zu klein geworden war.

In welchem Land lebe ich.

In einem, in dem ein Gericht darüber entscheidet, ob ein Kind ein eigenes Bett haben darf. Ein Kind aus einer Hartz IV-Familie.

In einem, in dem ein Gericht von einer Mutter um die Entscheidung bemüht wird, ob ihrem Kind – dem Kind einer Hartz IV-Familie – ein eigenes Bett zusteht.

In einem Land, in dem die Menschenwürde im Grundgesetz steht.

Ach so.

 

On The Road To Everywhere

Es sind unfassbar viele Profile, die ich im Netz mittlerweile angelegt habe. Weniger vielen jedoch schenke ich noch Aufmerksamkeit. Erst kürzlich habe ich mich von MailUpdates zweier Plattformen getrennt. Ich kann nich mehr.

Heute erreichte mich nun eine Mail vom European Journalism Centre. Eine neue Plattform lädt Journalisten ein, Kollegen in aller Welt kennenzulernen, sich auszutauschen und: einander zu besuchen. Die Idee, dass daraus auch mal ein Job entstehen kann, wird auch formuliert. Wenn auch vorsichtig.

Die Vorstellung, über “Traveling Journalist” andere Arbeitsweisen und -welten kennenzulernen, die reizt mich. Ein weiteres Profil – is angelegt.

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Zurück zum Lokalen?

Schreiben, wenn es einem schlecht geht. Wenn nichts läuft, wie es soll. Um schon nach zwei Sätzen festzustellen: So schlecht geht’s ja auch nicht. Und manches läuft ja doch.

Nun, da ich mich neu orientiere, Online – wenigstens dienstlich – den Rücken gekehrt und dem Fernsehen das Gesicht zugewandt habe, fühlt sich das an wie das erste Mal. Die Unsicherheit reicht für drei NachrichtenSendungen, die Vorfreude für drei Geburtstage. Immerhin – es hält sich die Waage.

Und dann lese ich diesen Blogeintrag von Juliane Wiedemeier. Denke zurück an die Zeit im Lokalen, an das Konzept für ein hyperlokales Blog, das seit nunmehr drei Jahren in der Schublade wartet.

Und ich zweifle, zweifle, zweifle. Daran, dass in öffentlich-rechtlichen Sendern die Zukunft des Journalismus liegt. Denn die ist dort zum einen reglementiert durch den Rundfunkstaatsvertrag, zum anderen aber auch beschnitten durch die fehlende Notwendigkeit, innovativ zu sein.

Nun feiere ich aber erst einmal Geburtstag. Der nächste Drehtag steht an.

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Nachtrag. 29.03.2013.

Ich wusste, dass mir Ähnliches durch den Kopf gegangen is vor ein paar Jahren. Und nun weiß ich auch, warum mich der Post von Juliane Wiedemeier so angesprochen hat.