Zakynthos. Im Sommer Insel der feiernden Briten. Nun – Anfang März – Insel der Sandine. Wir sind das erste Schiff der Saison 2015, wird uns der MarinaOfficer erzählen, als er uns die Liegegebühr abnimmt. Toiletten und Duschen – under construction. Dionysos verlangt fünf Euro weniger. Sandine an der Pier in Zante. Nicht einmal ein leichtes Schwanken ist zu spüren. Eine Wohltat. Für Boot und Mannschaft gleichermaßen.
Die Nacht nach der Überfahrt – eine traumlose. Der Morgen – ein sonniger an Deck. Die leichte Brise täuscht nur nicht darüber hinweg, dass auch Duschen eine Wohltat wäre. Andy geht ins Hotel. Micha und Micha unter die Borddusche. Nacheinander. Ich liege auf dem Dingi in der Sonne. Bringe meinen Körper zunächst einmal auf Normaltemperatur zurück. Am Ende vielleicht auch darüber.
Ich tu’s Andy gleich. Duschen im Hotel. Begleite Michael, den ersten, zum Zahnarzt. Auf dem Weg dahin Stopp in einer kleinen Herberge. “Is it possible to get a shower?” Die Dame hinter dem Tresen sieht mich unglücklich an. Ihr Blick geht zu Michael. “An hour? Half an hour?” Nun geht mein Blick fragend zurück. Die Dame windet sich. “Ten Euro?”, sagt sie. “Ten Euro for a shower?! – Aaaah, shower! Five Euro! Five Euro!” Das hätten wir also geklärt.
Entsalzen und mit nassen Haaren kehre ich zurück auf die märzwarme Straße. Dort dröhnt Zantes Männlichkeit aus dem Auspuff eines jeden Motorrollers. Aus einem Lokal am Ende der Pier klingt uns eine Bouzouki entgegen. Die Stimme eines Mannes singt von Frauen und Haschisch. Erklärt uns der junge Wirt mit einem Grinsen. Dann bringt er Riesengarnelen. Fisch mit Kartoffelstampf und roten Beten. Griechischen Salat. Zante schmeckt gut.
Wir müssen jedoch weiter. Rüber nach Sizilien. Der Blick auf die Vorhersage: Ein Tief auf seinem Weg vom Golf du Lyon entlang an Korsika und Sardinien mit Zwischenstation Sizilien, sieben Meter Wellen und Wasser von oben dämpft unsere Abreisevorbereitungen. Zante. Wir bleiben.