Das Anwesen ist so groß, dass sie Fahrräder verleihen am Eingang. Golfkarts surren über das 137 Hektar große Gelände. 18 Loch zählt allein der Platz. Am Rande Bäume aus dem Kaukasus. Ausgebuddelt dort und die Wurzeln hier wieder eingegraben. In einer Senke reinigen sieben Filter Luft für die Räumlichkeiten seiner Hoheit. Denn Krönchen sind es, die auf den 210 gußeisernen Laternen gen Himmel zeigen. Am Fuße derselben Familienwappen. Aus 200 Metern Tiefe speist sich das Wasser, das durch die güldenen Wasserhähne fließt. Das eigene Heizwerk sorgt für wohlige Wärme. Im Laboratorium neben dem Gebäude für die Bediensteten werden die Speisen auf Gifte getestet, bevor er sie auf die Gabel spießt oder in den Mund löffelt. Die Sporthalle von Olympiaausmaß hat einen eigenen OP-Saal. Falls der Hausherr es mal übertreibt.
Ein eigenes Luftabwehrsystem hält neugierige Blicke fern. Nachdem es jemand wagte, hinüberzufliegen über das Königreich, um Fotos zu machen. Mit einem Elektrozaun gesichert – die zwei Kilometer lange Strandpromenade am Kiewer Meer. Ein Stausee. Dörfer mussten dafür weichen. Menschen nach einem neuen Zuhause suchen.
Kühe, Pferde, Kaninchen, Strauße. Fische, die angefüttert werden, wenn er angeln geht. Tauben. Frisch in den Boden gebrachte Pilze im Wäldchen nebenan, wenn ihm nach Pilze suchen ist.
Jura erzählt das mit ernster Miene. Schwer einzuschätzen, was davon Legende ist. Was wahr. Dass sich einiges bis zu jenem Tag vor vier Jahren so zugetragen hat, daran zweifelt niemand. Dass 800 Menschen für das Wohlergehen von Viktor Janukowitsch gesorgt haben, daran auch nicht. Dass dieses Wohlergehen 1,5 Millionen Hriwnja gekostet habe – pro Tag – denkbar. Dass MaidanKämpfer zwei Wochen gebraucht haben, um den Weinkeller leer zu trinken – nun. ….