Dem Sommer gehör’ ich

Leichter Fleece. Zwei Mal. Pffffffff. Die Mangrovenbäume am Ufer wiegen sich vor Lachen, als ich die Tasche auspacke am Morgen. Morgen nach deutscher Zeit. Die Crew schläft brasilianisch fest und tief. Und so verstaue ich Socken – kicha – lange Hosen …… im Schapp meiner Kajüte. Bei 28 Grad. 5:12 Uhr. Kein Stöhnen ob der Wärme. Kein Japsen. Kaum auch nur ein Wundern. Folgerichtig fühlt es sich an. Dass Sommer is. Als kennen Leib und Seele nichts anderes. 

Ein Hahn hat mich geweckt. Am Steg in der Marina in Jacare, wo Michael und ich am Abend einander die vergangenenen Anderthalbjahre im Schnelldurchlauf erzählen. Ach was, wir schaffen nur ein paar Wochen. Wo ich Florence und Franco kennenlerne, die Reis gemacht haben mit Mais, Oliven und Ei. Zwei junge Franzosen, die als Weltreisende im Gegensatz zu mir ihren mobilen Kleiderschrank schlauer bestückt haben dürften. Wo Micha erzählt, dass am frühen Morgen Delphine die Fischerboote umspringen hier im Fluss. Dass BleistiftFische aus dem Wasser schauen und Kakerlaken an Board selten sind. Dass RegattaWeltmeister Jan aus Hamburg mit seinem Schiff einen Steg weiter liegt – falls ich ihn kennenlernen will. Dass eine Straße – gepflastert mit Kopfstein – durchs alte Fischerdorf führt, das Jacare seinen Namen gibt. 

Viel zu erleben für nur einen Tag, der auch den Weg zu den Behörden einschließt in Cabadelo. Denn bald schon heißt es Segel setzen. 

NACHTRAG: Jacare heißt Jacare, weil es hier Krokodile gibt. Und Krokodil Jacare heißt. ……………

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