Die Mutter aller Neugier

In den vergangenen Tagen ist wieder viel geschrieben worden. Darüber, was Journalismus ausmacht. Darüber, was Journalisten ausmacht.

Keine Frage: Es sind der Biss, die Genauigkeit, das Wählen der Worte, der Bilder, der Töne. Es sind die Fähigkeiten, Themen zu erschließen und Geschichten zu erkennen, und mehr noch als zu Zeiten unserer Vorfahren: sich zu verkaufen. Was fehlt in der obigen Aufzählung, sind Mut und Neugier.

Nun kann man sich darüber streiten, ob es mutig ist, in 100 Metern Höhe auf der Gondel eines Windrades zu hocken, um über die Weite der Landschaft zu träumen. Oder in einer Kleinstadt ohne Ansehen des Bürgermeisters über Kommunalpolitik zu berichten. Alles kein Vergleich zu jenen, die ihr Leben riskieren. Kein Vergleich zu jenen, die Politkowskaja heißen oder Byron Baldón.

Mut also ist nicht gleich Mut. Manchmal ist er auch Notwendigkeit, um Journalist zu sein.

Ich schätze mich glücklich, meinen Mut anders unter Beweis stellen zu dürfen. Einen Mut, der es mir leicht macht, meine Neugier walten zu lassen.

Eine Neugier, die mir nun etwas vors Haus gespült hat, das meinen Mut jedenfalls auch erfordert. Pirat. Segelboot. Mit Ausreitgurten.

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